Spielplätze

Wir wollen öffentlichen Raum aktiv gestalten – auch mit und für Kinder und Jugendliche

Wir Grünen haben bereits 2014 einen Antrag zur Gestaltung von öffentlichem Raum gestellt. Darin fordern wir, dass 1. inklusive Angebote für Kinder und Jugendliche mit Handicap; 2. Generationsübergreifende Angebote, sowie für spezifische Altersgruppen; 3. Naturnahe und umweltpädagogische Elemente, bei der zukünftigen Ausrichtung der Hüttenberger Spielplätze mit einbezogen und geschaffen werden.

Warum war und ist uns das wichtig?

Die Kinder und Jugendlichen beraten in ihren Parlamenten immer wieder Anträge, die sich mit Spielplätzen und Geräten beschäftigen. Leider können sie selbst mit ihrem geringen Budget davon nur wenig umsetzten. Umso wichtiger war und ist es uns, ihre Anliegen zu hören und an der Verwirklichung dieser mitzuwirken.

Außerdem belegen Wissenschaftliche Erkenntnisse immer wieder, wie wichtig eine fördernde Spielumgebung für die Entwicklung von Kleinkindern bis hin zu Jugendlichen ist. Unserer Auffassung nach können kommunale Angebote ansprechend für Kinder, Jugendliche, Eltern und Großeltern sein. Dadurch kann weit verbreiteten Phänomenen, wie beispielsweise Bewegungsmangel und vermindertem Umweltbewusstsein, vorgebeugt werden.

Ganz konkret wollten und wollen wir die Spielplätze der Kommune mit unserem Antrag neu beleben. Wir sehen dabei verschiedene Chancen.

Zum einen geht es darum die Spielplätze für ALLE Gemeindemitglieder attraktiver zu machen. Dies könnte beispielsweise durch die Installation von Outdoor-Fitnessgeräte für Erwachsene auf den Spielplätzen geschehen. Dadurch können auch Eltern, Großeltern und andere Erwachsene oder sogar Sportvereine sich parallel zum Kinderspiel auf den Plätzen betätigen. Auch verschiedene Sitzgelegenheiten, die an die Bedürfnisse der jeweiligen Generation angepasst werden sind vorstellbar. Aber neben Angeboten für Erwachsene sind auch Elemente für Kinder und Jugendliche mit Handicap wichtig, dazu können unteranderem Sinneserlebnispfade, Fühlstationen oder ähnliches eingesetzt werden. In vielen anderen Gemeinden gibt es solche Umgestaltungen bereits und sie werden dort gut angenommen. Es geht darum, dass Spielplätze auch zum Verweilen einladen. In Kooperation mit Vereinen, durch das Bauen von Sitzgelegenheit oder das anlegen und pflegen von Blumenbeeten etc. kann eine neue einladende Atmosphäre geschaffen werden. Es können Begegnungsstätten im Freien entstehen.

Eine weitere Perspektive stellt auch die naturnahe Umweltpädagogik da. Die Geräte und Geländegestaltung bei diesem Konzept vermindern nachweislich die Unfallgefahr auf Spielplätzen. Jeder kennt beispielsweise das Rutschverhalten von Kindern, nach den ersten malen im aufrechten sitzen werden neue und gefährlichere Positionen probiert, weil es sonst langweilig wird. Solche Gefahren bieten naturnahe Spielelemente, die verschiedene Verwendungsweisen möglich machen, nicht. Exemplarisch lädt ein kleiner Wasserlauf zum drüber springen, herumplanschen, kochen und vielen anderen Dingen ein. Außerdem fördert diese Art der Spielplatzgestaltung das Umweltbewusstsein der Nutzenden, sie gehen wieder mehr raus, verschmutzen ihre Umwelt weniger und lernen alternativen zur elektronischen Unterhaltung kennen. Zudem sind sie in der Wartung nicht annähernd so kostenintensiv, wie herkömmliche Spiellandschaften, was auch unseren kommunalen Haushalt langfristig entlasten könnte. Wer beispielsweise die umgestaltete Außenanlage im Ferienlager in Rodenroth kennt, kann sich eine Vorstellung davonmachen, wie es aussehen könnte.

Diese Elemente müssen nicht in einer einmaligen Aktion durch Gemeindemitarbeiter angebracht und auf allen Plätzen gleichermaßen verwirklicht werden. Vielmehr geht es uns um eine Stück-für-Stück-Erneuerung alter Geräte, die nicht mehr vom TÜV abgenommen werden können. Ergänzend können Vereine, die Nachbarschaft oder andere Gruppen Patenschaften übernehmen und einzelne Bereiche der Plätze gestalten, beispielsweise durch Bänke oder Beete. Schön wäre es wenn die Plätze von den Gruppen aktiv und kontinuierlich mitgestaltet würden, ähnlich wie der Kreisverkehr vor dem Rathaus in Rechtenbach. Auch können und müssen nicht alle Spielplätze der Gemeinde gleichermaßen ausgestaltet werden. So können gerne Schwerpunkte entstehen, die sich beispielsweise in einen Sinnesspielplatz, einen für Jugendliche oder in einen für Kleinkinder ausdifferenzieren.

Was ist bis jetzt geschehen?

Seit fast zwei Jahren befassen sich nun schon verschiedene Gremien mit dem Antrag, er wurde in der Gemeindevertretung, sowie im Ausschuss für Jugend, Soziales und Umwelt behandelt, und Jugendbeirat beraten. Dazu wurden Experten von Planungsbüros gehört, Pädagogen mit einbezogen und auch die wohl wichtigste Gruppe, nämlich die Kinder und Jugendlichen haben sich, unteranderem auf ihrer Klausurtagung damit beschäftigt. Auf ihrer Klausurtagung haben sie herausgearbeitet was ihnen bei dem Thema wichtig ist. Grundsätzlich haben sie sich gefreut, dass auch die „Erwachsenen“ sich mit ihren Themen beschäftigen und sie dazu eingeladen sind mit ihnen gemeinsam an einem Konzept zu arbeiten. Ihnen ist es sehr wichtig, dass sie verschiedene Altersstufen berücksichtigt werden. Sie wünschen sich konkret unterschiedliche Chil-, Liege- und Sitzmöglichkeiten für die unterschiedlichen Gruppen. Bei den Aktivitäten und Spielelementen waren sich alle schnell einig. Sie wollen klettern und zwar alle. Es sollte also Klettermöglichkeiten für jede Altersgruppe geben. Diese Ideen und Vorschläge sollen mit einbezogen werden in ein Konzept das von der Hüttenberger Jugendpflege gemeinsam mit einer Erzieherklasse der Alice Schule in Gießen ausgestaltet werden soll.

Worauf arbeiten wir hin?

Wir begleiten diesen Prozess aktiv in den Gremien und versuchen unsere Vorstellungen mit einzubringen, was uns bisher auch sehr gut gelang. Außerdem versuchen wir andere beteiligte Gruppen in ihren Anliegen zu unterstützen und möglichst alle mit einzubeziehen. Wir nehmen auch ihre Ideen dazu sehr gerne auf.